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Was ist FNH?

Die Fokal noduläre Hyperplasie (FNH) ist ein seltener, gutartiger, bindegewebiger, knotiger Tumor der Leber, der in der überwiegenden Anzahl bei jungen Frauen (20 bis 50 Jahren) zu finden ist. Oft wird diese Veränderung zuerst durch den Ultraschall entdeckt und bedarf jedoch aufgrund eines vielfältigen, sonographischen Bildes, welches nur in 50% der Fälle ganz typische Merkmale aufweist, einer weiteren Abklärung oft mittels Kernspintomographie.
Jedoch können diese FNH Raumforderungen gelegentlich differentialdiagnostische Schwierigkeiten bereiten, zudem können sie allein durch ihre Größe Druck- und Verdrängungsbeschwerden verursachen. Die FNH - Knoten werden durch eine sog. atypische Resektion entfernt. Atypsich bedeutet daß der Tumor mit einem sparsamen Saum von gesundem Lebergewebe entfernt wird. Die Resektionsgrenzen verlaufen also nicht wie die Lebersegmente und so wird so viel wie möglich gesundes funktionierendes Lebergewebe erhalten.
Pathologie
 
In 80-95% handelt es sich um eine solitäre FNH, meist mit einem Durchmesser von weniger als 5 cm (nur in etwa 3% der Fälle finden sich Veränderungen größer als 10 cm).
Die Läsionen sind scharf begrenzt, können gestielt sein und haben keine Kapsel. Charakteristisch ist eine zentrale sternförmige Narbe mit einer grossen Arterie, deren Äste radiär in die Peripherie ziehen. Diese Äste unterteilen die Läsion in mehrere kleine Knoten oder Stränge bestehend aus Hepatozyten.
Das narbig veränderte Gewebe innerhalb der FNH besteht aus abnormal grossen Portalfelder mit grossen zuführenden Gefässen und Gallengängen.
 

Verlauf
 
Meist ist der Verlauf unkompliziert, die Läsionen verändern sich im Laufe der Zeit normalerweise nicht. Es wird gesagt, dass die Einnahme der Pille zu Größenveränderungen führen kann, doch das ist nicht erwiesen, ebenso wurden Fälle beschrieben, in denen es zu einer Grössenzunahme in der Schwangerschaft kam.
Patienten mit einer FNH sind mehrheitlich asymptomastisch, z. T. finden sich unspezifische Symptome. Bei ca. 66-75% der Patienten wird die Diagnose zufällig im Rahmen einer Operation, bei bildgebenden Untersuchungen des Abdomens gestellt.
 

Diagnose
 
Die Diagnose kann normalerweise über spezifische Charakteristika in der Bildgebung und mittels Ausschluss anderer Läsionen gestellt werden.
Die Diagnosestellung erfolgt meist aus einer Kombination verschiedener bildgebender Verfahren: Ultraschall, CT oder MRT. Eine Leberbiopsie ist normalerweise nicht indiziert.
 
Behandlung
 
Das Vorgehen bei einer FNH ist im Regelfall konservativ. Nachuntersuchung nach 3 und 6 Monaten sind ausreichend um eine Grössenprogredienz und Malignität auszuschliessen. Eine chirurgische Intervention sollte sich auf die seltenen Fälle grosser und symptomatischer Läsionen beschränken
Sollte die Diagnose jedoch unklar bleiben und auch eine dann ggf. notwendige Leberbiopsie nicht richtungsweisend sein, kann eine Resektion notwendig werden.
Orale Kontrazeptiva und andere Hormonpräparate sollten abgesetzt werden, da sie evtl. eine Grössenzunahme bedingen.
Kleine FNH Läsionen stellen kein signifikantes erhöhtes Risiko für eine Schwangerschaft dar, obschon engmaschige Kontrollen zu empfehlen sind.
 
Eine operative Entfernung ist lediglich bei sehr grossen Knoten (>5cm) bzw bei starken abdominellen Schmerzen erforderlich.
Die Leber

 
Die menschliche Leber wiegt etwa 1500 bis 2000 g. Sie ist ein weiches, gleichmäßig strukturiertes Organ, das sich größtenteils im rechten Oberbauch befindet.
 
Sie ist das zentrale Organ des gesamten Stoffwechsels und die größte Drüse des Körpers. Die wichtigsten Aufgaben sind die Produktion lebenswichtiger Eiweißstoffe (z. B. Gerinnungsfaktoren), Verwertung von Nahrungsbestandteilen (z. B. Speicherung von Glukose und Vitaminen), Nährstoffe, die aus dem Darm ins Blut aufgenommen werden, gelangen über die Pfortader  zur Leber und werden dann von dieser je nach Bedarf ans Blut abgegeben oder aus dem Blut entfernt.

 
Um diese vielfältigen Aufgaben zu übernehmen, nimmt die Leber eine zentrale Stellung im Körper ein. Obwohl nur etwa 1500- 2000g schwer, wird die Leber von 28 % des Blutflusses durchströmt und verbraucht etwa 20 % des gesamten Körpersauerstoffes. An der Unterseite der Leber liegt die so genannten  Leberpforte, über die, die Pfortader und Leberarterie in die Leber eintreten und die Lebergallengänge sie verlassen. Die Leberarterie transportiert das sauerstoffreiche Blut vom Herzen, die Pfortader führt Nahrungsbestandteile von Magen und Darm, Abbauprodukte der Milz, sowie Hormone der Bauchspeicheldrüse zur Leber. Dabei wird die Leber zu ca. 25 % mit sauerstoffreichem Blut der Leberarterie und zu ca. 75 % mit dem Blut der Pfortader versorgt.
 
Nach dem Durchströmen der Leber gelangt das Blut bei der zuführender Systeme zurück in den großen Kreislauf, von wo es über das Herz verteilt wird. Die von der Leber produzierte Gallenflüssigkeit, gelangt über das Gallengangsystem in den Darm. Auf diese Weise werden einerseits Abbauprodukte und Giftstoffe in den Darm abgeleitet und zum anderen die Verdauung unterstützt.

 
Die Leber lässt sich in zwei große Leberlappen unterteilen. Der rechte Leberlappen liegt unter dem Zwerchfell und ist mit diesem teilweise verwachsen. Er ist größer als der linke Leberlappen, der bis in den linken Oberbauch reicht.
Abbau und Ausscheidung von Stoffen
 
Die Leber verfügt über Möglichkeiten, Fremdstoffe im Körper abzubauen oder in ungiftige Substanzen umzubauen. Sie vermag nicht- wasserlösliche Stoffe in eine wasserlösliche Form umzuwandeln. Diese können dann entweder über die Galle, oder über die Nieren ausgeschieden werden. Als Beispiel sei hier der Abbau des roten Blutfarbstoffes genannt, der von der Leber in Bilirubin abgebaut, über das Gallengangsystem in den Darm geleitet und nachfolgend mit dem Stuhl ausgeschieden wird. Der Ausfall dieser Leberfunktion äußert sich daher mit dem Rückstau des Bilirubins in den Körper, was an einer Gelbfärbung der Haut und der Augen sichtbar wird. (Gelbsucht)
 
Produktion lebenswichtiger Eiweißstoffe
 
Die Leber stellt dem Körper eine Fülle von Eiweißstoffen zur Verfügung, ohne die der Organismus nicht lebensfähig ist, dazu zählen z.B. das Albumin, dessen Wasserbindende Eigenschaft das Blut in den Gefäßen hält. Albumin ist zudem ein sehr wichtiges Transportprotein, mit dem Substanzen von einem Ort des Körpers zu einem anderen transportiert werden können. Daneben werden eine Reihe von spezifischen Transportproteinen produziert, die z.B. Hormone zu den Zielzellen im Körper tragen. Weiterhin werden eine Reihe von Blutgerinnungsfaktoren gebildet, ohne die eine Blutstillung nicht möglich ist.
 
Verwertung von Nahrungsbestandteilen
 
Die Leber ist ganz eng in die Regulation des Glucose- , Fett- und Eiweißstoffwechsels eingebunden. Für das Funktionieren des Organismus ist eine Regelung des Blutzuckers (Glucose) unabdingbar. Die Leber nimmt die Glucose aus dem Darmvenenblut auf und sorgt für eine geregelte Abgabe an den restlichen Körper. Die Leber kann überschüssige Glucose speichern und bei Bedarf abgeben. Im Zustand des Hungerns vermag sie Glucose aus anderen Nahrungsbestandteilen selbst herzustellen. Durch den zusätzlichen Eingriff in die Hormonsysteme, die den Blutzucker steuern (z.B. Insulin) vermag sie den Blutzuckerspiegel unabhängig von der Nahrungszufuhr konstant zu halten. Die Eiweißbestandteile im Darmvenenblut dienen der Herstellung verschiedener Eiweißkörper, ebenso wie den Grundgerüsten für Hormone oder dem roten Blutfarbstoff. Eine weitere wichtige Energiequelle für den Körper sind die Fette. Die Leber gewinnt aus diesen Fetten Energie, wandelt sie in Speicherfett um und produziert aus diesen Fetten Grundgerüste, die dann wiederum für die Herstellung von Cholesterin, Hormon- und Gallensäuren vonnöten sind.
 
Die Leber als Drüse
 
Die Leber ist die größte Verdauungsdrüse. Sie produziert pro Tag etwa 600 ml Gallesaft. Durch den Gallensaft können einerseits Fremdstoffe oder Abbauprodukte des Organismus in den Darm geleitet werden, zum anderen fördern die im Gallesaft enthaltenen Gallesäuren die Verdauung und Aufnahme von Fetten aus der Nahrung.
Die Leber kann eine Reihe von Hormonen selbst bilden. Daneben ist sie jedoch auch in die Aktivierung von Hormonen eingeschaltet, wie z.B. Vitamin D oder den Schilddrüsenhormonen. Auf der anderen Seite steuert sie jedoch auch durch den Abbau von Hormonen den Organismus, wie z.B. der Sexualhormone, des Insulins, oder des Wachstumshormon.
Als immunologisch aktives Organ verfügt die Leber über eine Reihe von Abwehrmechanismen gegen Viren und Bakterien, die sie entweder vom Darm oder über den großen Kreislauf erreichen. Aber auch die Erkennung und Elimination von Tumorzellen gehört zu ihren Aufgaben.
Viele dieser Funktionen werden innerhalb des Körpers lediglich von der Leber wahrgenommen. Insofern ist ein Leben ohne Leber nur für wenige Stunden möglich. Aufgrund der zentralen Bedeutung des Organs ist die Leber jedoch üppig dimensioniert, so dass etwa ein Drittel der Lebermasse ausreichend sein kann, um alle diese Funktionen noch zu erfüllen.
 
Weitere Aufgaben der Leber
 
Die Leber ist ein wichtiger Vitaminspeicher und ermöglicht durch gezielte Bereitstellung von Vitamin transportierenden Hormonen deren Verteilung. Lebenswichtige Spurenelemente, wie Eisen, Kupfer, Zink und Mangan werden ebenfalls in der Leber vorgehalten und bei Bedarf durch entsprechende Transportproteine in den Körper entlassen.
 
Zusammenfassung

Viele dieser Funktionen werden innerhalb des Körpers lediglich von der Leber wahrgenommen. Insofern ist ein Leben ohne Leber nur für wenige Stunden möglich. Aufgrund der zentralen Bedeutung des Organs ist die Leber jedoch üppig dimensioniert, so dass etwa ein Drittel der Lebermasse ausreichend sein kann, um alle diese Funktionen noch zu erfüllen.
 
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